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»Zur Falle« – eine kleine Historie

Wie alles begann…

Früherer Besitzer der FalleDas Erbauungsjahr des Hauses Lange Straße 13 liegt im Dunkeln und der Zeitpunkt für die Klarheit schaffende dendrochronologische Untersuchung ist verpasst. Der erste bezeugte Besitzer ist 1663 der Amtmann Asmus von Damm. Ihm folgen 1690 Nikolaus Ulrich, 1697 der Pfeifer Hans Heinrich Bövers, 1711 Hans Jürgen Everding, 1739 der Kanzleipedell Christian Ernst Merckel und der Lakai Andreas Maedel.

Sie nutzen das Haus zu Wohnzwecken und die Ställe zur Viehhaltung. 1751 eröffnet Dietrich Dreysing im Haus die Gastwirtschaft »Im grünen Walde«. Im 7-jährigen Krieg muss er die Einquartierung von Pferden in seinen Ställen dulden. Als der Kupferhändler Nikolaus Rufe, der in diesem Haus nur einige Monate sein Glück als Gastwirt versucht 1762 an den Schutzjuden (seit 1733) Levi Heine verkauft, beschweren sich die Bürger.


Früherer Besitzer der FalleDenn es gibt in der Stadt zu wenig Wirtshäuser und zukünftig noch eines weniger, da mit dem Verkauf an einen Juden die Ausschankgerechtigkeit vom Haus gelöst wird. Auch den Umbau zu einer Schlachterei beobachten sie mit Argwohn. Ihre Sorge, Heine reiße die Pferdeställe ab, erweist sich als unbegründet.

Levi Heine verleiht Geld, beliefert den Hof mit Fleisch und handelt mit Stoffen und Knöpfen. Von seiner Witwe geht der Besitz 1801 auf ihren Sohn Joseph über. Er eröffnet im Haus das Bankhaus Joseph Heine, das sein Sohn Lazarus Heine 1825 übernimmt.

Dessen Bruder, der Arzt und Hofrat Dr. Simone Heine, kauft 1833 das Nachbargrundstück und errichtet einen Neubau (heute Apotheke) für das Bankgeschäft. Lazarus Heine vermittelt dem Fürsten Georg Wilhelm größere Beträge, die kleineren Geschäfte macht er zwar selber, aber sie summieren sich.

1849 kann der drohende Bankrott noch abgewendet werden, doch 1852 ist er zahlungsunfähig. Er nimmt bei Erbprinzessin Hermine einen Wechsel über mehr als 12.000 Taler auf und flieht. Die als Sicherheit bei der Rentkammer hinterlegten sieben Beutel enthalten keine Goldmünzen, sondern nur Münzen im Wert von rund 320 Talern und die beiden Pakete mit Kassenscheinen sind nur Makulatur. Eine ehrgeizige Verfolgungsjagd setzt ein, doch Lazarus Heine kann entwischen. Er stirbt 1853 in Australien.


Braumeister Abraham Lindner ersteigert 1853 das Wohnwesen und gibt der Gaststätte den Namen »Zur Falle«. Drei Jahre später erwirbt er von Sattler Witte, Schulstraße 2, die auf der anderen Straßenseite liegende Scheune samt Hofraum für einen Biergarten. Auf ihn folgten die Gastwirte Friedrich Stahlhut, Oswald Heinemeyer vom Harrl und 1904 Martin Otto, bei dem Hermann Löns seine trockene Kehle labte.

Von 1915 bis 2000 betreibt Familie Wegener die Gastwirtschaft »Zur Falle« und pflegt die Tradition durch Einrichtung eines Heine-Zimmers. Selbst als Ruheständler schaut Fritz Wegener noch jeden Morgen vorbei auf einen Kaffee und um ein Pläuschchen mit den Gästen zu halten.


»Fallen Fritz« Wegener

Seit März 2011 heißt die Pächterin Yvonne Dazenko.

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Das historische Wirtshaus
»Zur Falle«
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